Brennweiter: 135mm
Blende max: 2
Blende min: 32
6 Linsen in 5 Gruppen
8 Blendenlamellen
Filtergewinde: 72mm
MFD: 1,3m
Gewicht: 670g
Länge: 94mm
Produktion: 1980-?
Anschluss/Bajonett: Canon FD

 
Dank einer freundlichen Langleihgabe von Niko hatte ich für ein paar Wochen die Gelegenheit dieses feine Teil mal ausgiebig auszuführen. Angesichts der aktuellen Gebrauchtpreise von >500 Euro war ich zuerst etwas verhalten es bei den zum Teil "harten" Hunderunden mitzunehmen, aber der liebe Niko versicherte mir, dass das in Ordnung wäre. Trotzdem sind es für meine Verhältnisse relativ viele Blümchen-Fotos geworden, die ich normalerweise nicht in der Menge mache (oder like - oder mir ansehe;-)). Da ich in etwa zur gleichen Zeit auch das Samyang ED UMC 135mm f2 bekommen habe und beide abwechselnd genutzt habe, war meine Aufmerksamkeitsspanne lang genug um ein paar vergleichende Aussagen treffen zu können, sonst sind Vergleiche nicht so meins, zu viel Aufwand...
Ein Vergleich passt aber hier ganz gut, weil der Gebrauchtpreis für das Canon und der Neupreis für das Samyang mit knapp 500 € in etwa gleich hoch sind.
Zuerst das für viele Fotografen so wichtige Thema Schärfe. Das Canon ist für ein derart altes Objektiv mit solcher Lichtstärke verblüffend scharf. Ich habe keine Testshots zur Bildschärfe in den Randbereichen gemacht, da ich das bei einem "Eher-Portrait-Objektiv" nicht als wichtig empfinde. Selbst bei Offenblende überzeugt das Canon sehr und wird abgeblendet noch besser. Allerdings, würde ich jetzt Punkte vergeben, wäre es das Samyang, das in dieser Disziplin gewinnen würde. Ich glaube, dass das Samyang mein derzeit schärfstes Objektiv sein dürfte, von ein paar Makro-Spezialisten mal abgesehen. Eine Eigenschaft, die sich beide teilen, ist die heftige Vignettierung bei offener und leicht geschlossener Blende. Bei beiden wird es erst ab f5.6 erträglich. Einen klaren Vorteil hat das Samyang bei den Farbsäumen an harten Kontrastkanten. Das Canon erzeugt diese dermaßen stark, dass sie fast schon bildbestimmend wirken, das Samyang dagegen in nur sehr geringem Maße. Aber, die aktuellen Möglichkeiten der Bildbearbeitung lassen die Säume bei beiden Objektiven mit wenigen Klicks gänzlich verschwinden, so dass diese Disziplin nahezu irrelevant ist. Farben und Kontraste sind erwartungsgemäß beim Samyang besser als beim Canon, allerdings fehlt dafür der "Vintage-Look" des Canons. Größe und Gewicht sind eindeutig Pluspunkte für das Canon, selbst mit angesetztem Adapter ist es kleiner und leichter als das Samyang. Auch das ähnlich alte Weltblick 135mm f1.8 (eine Einschätzung dazu kommt auch noch irgendwann) ist deutlich wuchtiger und schwerer. Bokehvergleiche kann ich nicht besonders, dafür fehlt mir wahrscheinlich ein notwendiger Teil bestimmter Sehnerven, ich finde die Unschärfedarstellung bei beiden gut.
 
Ein Fazit will ich gar nicht ziehen. Beides sind fantastische Objektive, die nicht nur durch ihre hohe Lichtstärke herausragen, sondern auch sonst überzeugen, ganz besonders in der Disziplin Bildschärfe. Das bereits genannte Weltblick ist da wirklich eine gaaaanz andere Nummer...
 
 
Nikos Vorstellung im Digicam-Club
Schönes Review auf the weekend lens.
 


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